Tierrechtsaktivistin ausgekontert

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Tierrechtsaktivistin ausgekontert

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Während einer Rede in den USA wird Botswanas Präsident verbal von einer Tierrechtsaktivistin attackiert. Er nimmt sachlich zu ihren Vorwürfen Stellung und erklärt der Aktivistin seine Gründe für die Aufhebung des Jagdverbotes.

„Sie haben Blut an Ihren Händen“ - mit drastischen Worten greift die US- Tierrechtsaktivistin Lizzette Reyes auf einer Veranstaltung Botswanas Präsident Masisi an. Sachlich und souverän kontert Masisi die Vorwürfe, die sich auf das Ende des Jagdverbots in Botswana beziehen.

Es lohnt, sich den Mitschnitt der Rede mit deutschen Untertiteln anzusehen, den der DJV auf seiner Homepage veröffentlicht hat. Darin erklärt Masisi sehr verständlich, warum seine Regierung das Jagdverbot auf Elefanten aufgehoben hat.

In Botswana leben über 130.000 Elefanten. Der Bestand wächst jährlich um etwa 3 bis 4 Prozent. Da ein ausgewachsener Elefant täglich 250 kg Futter und zusätzlich Wasser benötigt, ist das eine große Herausforderung für das arme Land, das zu weiten Teilen aus Wüste besteht.

Masisi erklärt, dass sich Elefanten auf der Suche nach Nahrung natürlich immer wieder auch menschlichen Siedlungen und deren landwirtschaftlichen Nutzflächen näherten. Seit Anfang 2017 bis heute haben Elefanten dabei über zwei Dutzend Menschen getötet.

Anschaulich erklärt der Präsident die Gefahren, die von einem aggressiven, jungen Bullen ausgehen. Dennoch werden die Elefanten geschützt. Wäre dies nicht der Fall, würde die Zahl der Tiere in seinem Land nicht so hoch sein und auch nicht steigen.

In Regionen, die sich nicht für den Foto-Tourismus eignen, soll die Aufhebung des Jagdverbotes lediglich den Abschuss von 400 Elefanten nach CITES-Kritierien ermöglichen. Das ist deutlich geringer als der jährliche Zuwachs. Außerdem werde es keine Trophäenjagd und kein Culling geben, versichert der Staatsmann.

Kind in Botswana
Die Landbevölkerung in Botswana leidet unter den Elefanten. Seit 2017 sind mehr als 20 Menschen durch Elefanten zu Tode gekommen. (Foto: Wunderlich/CIC/DJV)

 

Neokolonialer Eingriff
„Erst vergangene Woche kam es in Botswana wieder zu zwei tödlichen Attacken von Elefanten auf Menschen. Wir täten gut daran aufzuhören, dem Land vorschreiben zu wollen, wie es mit seinen Wildtieren umzugehen hat“, so Hannes Siege vom CIC Deutschland.

Ausufernde Mensch-Wildtier-Konflikte durch Großwild wie Elefanten, Büffel und Löwen haben Botswanas Regierung dazu veranlasst, ein seit 2014 auf Kommunal- und Staatsland bestehendes Jagdverbot auf den Prüfstand zu stellen.

Bei einer Umfrage unter der Bevölkerung und Experten hatten sich 90 Prozent der Befragten für seine Aufhebung ausgesprochen. Nun wird die Jagd unter strengen Maßstäben wieder legalisiert.

„Jagdgegner fordern immer wieder ein Ende der Jagd auf „ikonische“ Tierarten wie Elefant, Löwe oder Giraffe. Wie im Fall von Botswana eindrucksvoll nachzuvollziehen ist, sind Jagdverbote kontraproduktiv, da sie Wildtieren ihren Wert und damit der lokalen Bevölkerung Anreize nehmen, diese Tiere zu schützen.

Zu diesem Schluss kommen auch Institutionen wie die Weltnaturschutzunion IUCN“, so DJV-Vizepräsident Dr. Dirk-Henner Wellershoff. Durch Jagdverbote verschärfen sich Lebensraumverlust und Wilderei, die wirklichen Bedrohungen der Wildtiere.

Forderungen von Jagdverboten empfinden betroffene Länder als „neokolonialen Eingriff“ in ihr souveränes Recht auf nachhaltiges Management ihrer Wildtiere und deren Lebensräume.

Quelle: Regierung Botswana/CIC/DJV