Hochsitze auf die Freiflächen!
Mit der erst vor wenigen Wochen in Kraft getretenen Extremwetter-Förderricht-linie besteht erstmals in der Geschichte von NRW die Möglichkeit staatlicher Zuschüsse für Hochsitze. Antragsberechtigt sind allerdings ausschließlich betroffene Waldbesitzer. Damit schon in diesem Herbst an möglichst vielen der riesigen Freiflächen auch entsprechende Bejagungshilfen zum Einsatz kommen, wird's nun höchste Zeit.
Anfang Juli besprachen die Führungsspitzen von Landesjagd- und Waldbauernverband NRW, wie man sich praktikabel und ohne große Bürokratie ein Miteinander von Jägern und Waldbesitzern vorstellen kann. Grundlage jeder Planung kann nur eine Besprechung vor Ort an den Freiflächen sein. Offizielle Zahlen sprechen zwar immer noch von „nur“ rund 70 000 ha in NRW, doch Insider gehen längst davon aus, dass der ab Anfang Juni wieder massenhaft schwärmende Borkenkäfer dafür sorgte, dass die 100 000 ha längst überschritten sind...ohne dass ein Ende absehbar wäre!
Naturverjüngung favorisiert
Die Wiederbewaldung ehemals fichtendominierter Flächen wird sehr oft nicht zwangsläufig per Pflanzung erfolgen, vielmehr setzen viele Waldbesitzer wegen ausgeschöpfter finanzieller Ressourcen, kaum verfügbarer Pflanzen, mangelnder Arbeits- u. Technikkapazität oder befürchteter Trockenheit nach der Pflanzzeit gezwungenermaßen auf Naturverjüngung. Viele Flächen bleiben nach Aufarbeitung des Schadholzes also einfach liegen, im besten Fall wird wenigstens der Schlagabraum (Kronen) entfernt oder zusammegeschoben... Wie solche Flächen in kürzester Zeit aussehen, weiß man hierzulande spätestens seit Kyrill – eine dichte Pionier-Vegetation aus Himbeere, Brombeere, Adlerfarn, Birke, Weide, Vogelbeere und Faulbaum verwandelt die Kahlschläge ruckzuck in eine grüne Hölle, unüberschaubar und unbejagbar. Wenn man nix macht.
Jäger in der Pflicht
Um in solchen „Dschungeln“ Rehen in den nächsten fünf bis sieben Jahren nachstellen zu können, reichen Hochsitze (und Jäger, die sie nutzen!) allein nicht aus. Dazu braucht es ein sorgfältig geplantes (und anschließend auch jährlich gepflegtes!) System von ausreichend breiten Bejagungsschneisen. Diese müssen bei Bepflanzung von Anfang an freigehalten werden und in Naturverjüngungsflächen mit entsprechenden Maschinen („Forstmulcher“) nachträglich eingebracht werden. Auch solche Arbeiten werden den Waldbesitzern über die erwähnte Förderrichtlinie finanziell erstattet.
Damit unser Versprechen, dabei tatkräftig mitzuhelfen, das wir Jäger den Waldbauern im Frühjahr 2020 gaben (s. RWJ 3-20) nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch umgesetzt wird, müssen jetzt in diesen Wochen, draußen in den Revieren der hauptbetroffenen Regionen unseres Landes (Ost- u. Südwestfalen, Berg. Land, Eifel) möglichst viele Jäger „ihre“ Waldbauern treffen. Wenn also in Ihrem Revier nennenswerte Kahlflächen liegen, bitten Sie den Waldbesitzer zu einem gemeinsamen Ortstermin draußen im (ehemaligen) Wald:
- Sollte die Fläche zur Bepflanzung anstehen, legen Sie dabei gemeinsam freizuhaltende Bejagungsschneisen fest,
- sollte die Fläche nicht bepflanzt werden, legen Sie gemeinsam fest, wo und wie viele Bejagungsschneisen mit Forstmulchern in die Flächen eingebracht werden,
- besprechen Sie, wie viele Hochsitze der Waldbesitzer für diese Fläche zur Förderung beantragt (150 € pro Einrichtung, max. ein Sitz je ha pro Fläche),
- gründen Sie als vertrauensbildende Maßnahme gleich eine WhatsApp-Gruppe, in der sie sich über Jagderfolge freuen können.
15 % Rabatt für Mitglieder !
Jeder kann natürlich Hochsitze selbst bauen oder kaufen, wo er will. Besonders angesichts sprunghaft gestiegener Holzpreise erweist es sich allerdings als günstig, dass mit holz & raum ein großer heimischer Produzent in Zusammenarbeit mit Praktikern einen speziellen Hochsitz für Freiflächen entwickelte – und bis Ende 2021 Mitgliedern von Waldbauernverband und LJV NRW zu exklusiven Sonderkonditionen anbietet.
Matthias Kruse
Waldumbauleiter, KWF-geprüft, H 400 cm, kesseldruckimprägniert, Leiter und Sitz vormontiert, alle and. Hölzer vorgebohrt, verschiebbare Gewehrauflage, inkl. Montagematerial/-anleitung, Kantholz, inklusive Dachkonstruktion (110/110/150 cm),4 Stück auf Palette: 1 140 € (entspricht Einzelpreis: 285 €), Fracht: 199 €, Zubehör: Tarnnetz 30 €, Schlag-Erdanker 40 €, 4 Betonplatten: 14,40 €
Info/Bestellung: holz & raum, Therecker Weg 18 57413 Finnentrop, Tel. 0 23 95/91 82 53, kirchberg@holzundraum.de, www.hochsitzshop24.de