GroKo: Weniger Blei statt bleifrei

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GroKo: Weniger Blei statt bleifrei

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Die Große Koalition hat sich in ihrem Koalitionsvertrag zur Jagd bekannt und für bundeseinheitliche Regelungen zu Ausbildung und Munition geeinigt.

Es soll bundesweit einheitliche Regelungen für einen Schießnachweis und die Jäger- bzw. Falknerausbildung geben. Außerdem soll Jagdmunition mit optimaler Tötungswirkung bei gleichzeitiger Bleiminimierung zertifiziert werden. Damit gilt in Zukunft weniger Blei statt komplett bleifrei.

Hier der vollständige Text: "Wir erkennen die Jagd als nachhaltige Nutzungsform an und wollen sie weiterhin stärken. Wir werden bundeseinheitliche Regelungen für eine Zertifizierung von Jagdmunition mit optimaler Tötungswirkung bei gleichzeitiger Bleiminimierung, einen Schießübungsnachweis, die Jäger- und Falknerausbildung sowie -prüfung schaffen."

Hier geht's zum Koalitionsvertrag.

Der Deutsche Jagdverband hat die Vereinbarungen begrüßt. In einer Pressemitteilung sagt DJV-Präsident Hartwig Fischer: "Die Politik nimmt damit die berechtigten Ängste und Sorgen der vom Wolf betroffenen ländlichen Bevölkerung ernst!" Zudem erklärte er, dass Situationen wie in Cuxhaven, wo Wölfe sich zwischenzeitlich auf ausgewachsene Rinder spezialisiert und die ersten Deichschafe getötet haben, künftig von Beginn an unterbunden werden müssten. Den aktuellen Wolfsbestand schätzt der DJV auf rund 800 Tiere in Deutschland, die Fortpflanzungsrate liegt bei über 30 Prozent pro Jahr. Der Wolf sei eine Herausforderung für Weidetierhaltung und Artenvielfalt in Deutschland und damit für Deichschutz, Grünlandwirtschaft und Landschaftspflege.

Der Koalitionsvertrag enthält auch Inhalte zu Jagd und Landwirtschaft.

Angesichts des Verlustes von biologischer Vielfalt im agrarisch genutzten Raum sieht es der DJV als dringend notwendig an, die Förderstrukturen gezielter und insbesondere auch unbürokratischer auszurichten. Jagdschneisen und Blühstreifen müssten miteinander kombinierbar sein. Ein sinnvoller Umbau der Agrarumweltmaßnahmen sollte den Landwirten Nutzungsmöglichkeit nach der Brut- und Setzzeit ermöglichen. In der Praxis könnte dies bedeuten: Der Landwirt legt im Frühjahr mit der Aussaat in allen Kulturen Jagdschneisen aus mehrjährigen Wildplanzenmischungen an, die zur Biogasgewinnung genutzt werden können. Bis Ende Juni bieten die Blühstreifen Insekten und Bodenbrütern  Nahrung und Lebensraum. Danach werden die Wildpflanzen für die Biogasproduktion geerntet, zurück bleiben Stoppelflächen für die effektive Bejagung der Wildschweine, schlägt der DJV vor.

Foto (oben): Felix Höltmann

Foto (unten): DJV