Damtier mit Armbrust gewildert

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Damtier mit Armbrust gewildert

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Vermutlich hat ein Wilderer bei Herscheid im Märkischen Kreis (NRW) ein Damschmaltier mit einer Armbrust schwer verletzt.

Am Sonntagmorgen (12. Juli) entdeckte der Jäger und Revierhelfer Eberhard Kaufmann, bei der Ausführung von Revierarbeiten, im Herscheider Revier VII ein Damschmaltier, das regungslos auf einer Wiese lag.

Als er sich dem Tier näherte, sprang es keineswegs ab, sondern blieb weiter liegen. Als Kaufmann am Stück stand, stellte er mit Entsetzen fest, dass ein Pfeil aus dem Wildkörper ragte.

Lange Qual
Das Schmaltier lebte noch, war aber schon zu schwach, um einen Fluchtversuch zu unternehmen Der hinzugerufene Jagdaufseher Ulf Schneider erlöste das Tier mit einem Fangschuss, denn Kaufmann trug weder Waffe noch Messer bei sich.

Die alarmierte Polizei sicherte den Pfeil, der sich tief ins Gescheide des Tieres gebohrt hatte, und fertigte eine Anzeige wegen Jagdwilderei und Tierquälerei. Es ist davon auszugehen, dass das Tier am Samstagabend beschossen wurde, und viele Stunden lang entsetzliche Schmerzen erlitten haben muss.

Damtier Wilderei Herscheid
Das Damschmaltier muss schlimme Qualen erlitten haben. Das Foto wurde nach dem Fangschuss aufgenommen, dazu wurde das Stück gedreht (Foto: Ulf Schneider).

 

Nachsuche soll Tatort klären
Ob das Tier an dem Fundort, direkt an der L 561 beschossen wurde, oder ob sich der Tatort an anderer Stelle befindet, sollte mit einem Schweißhund geklärt werden. Die Rückwärtssuche wurde am Montag (13. Juli) mit dem anerkannten Schweißhundeführer Christoph Schäfer aus Nachrodt-Wibblingwerde durchgeführt.

Leider läßt sich nicht mit hundertprozentiger Genauigkeit sagen, wo das Stück beschossen wurde. Der Hund hat zweimal die Fährte aufgenommen und den Führer über eine Bergkuppe in das Tal zwischen Herscheider Mühle und Stuberg geführt.

Professioneller Armbrustpfeil
Dort konnte dann nicht mehr weitergearbeitet werden. Es könnte allerdings sein, dass in dem Bereich Stuberg – Herscheider Mühle auf das Schmaltier geschossen wurde. Bei dem Pfeil handelte es sich offensichtlich um einen professionellen Pfeil für eine Armbrust.

Der hinzugerufene Revierpächter Dirk Hebeler und der Leiter des Hegerings Herscheid Dr. Matthias Dunkel, dessen Revier direkt an das von Herrn Hebeler anschließt,  zeigten sich bestürzt, über so viel Brutalität gegen ein Wildtier.

Damwild Herscheid Wilderei Armbrust
So fand der Jäger Eberhard Kaufmann das noch lebende Damschmaltier auf einer Wiese. Die Spitze des Armbrustpfeils entdeckte er sofort (Foto: Ulf Schneider)

 

Wilderei an der Autobahn
Eberhard Kaufmann erklärte im Gespräch mit Jagdpraxis, dass die unmittelbare Nähe zur Autobahn A45 förderlich für professionelle Jagdwilderei ist. Schnell sei ein Wagen an einem Autobahnparkplatz abgestellt. Mit der Ausrüstung gehe es dann durch den Zaun in die Reviere.

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Das Bild zeigt die Spitze des Armbrustpfeils, der sich ins Gescheide des Tieres gebohrt hatte (Foto: Ulf Schneider).

 

Jäger bitten um Mithilfe
Alle Revierinhaber - und auch die nicht-jagende Bevölkerung - werden gebeten, in ihren Revieren auf verdächtige Begebenheiten, wie zum Beispiel nächtlichen Autoverkehr auf Wald- und Feldwegen oder auch Schüsse zu achten.

Hinweise auf die Täter liegen bisher nicht vor. Zeugen werden gebeten sich bei der Polizei in Plettenberg zu melden (0 23 91 / 91 99-0).