ASP jetzt auch in Dahme-Spree

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ASP jetzt auch in Dahme-Spree

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Der kürzlich in Trebitz bei Lieberose tot aufgefundene Frischling war Träger des ASP-Virus. Diesen Befund hat das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) am vergangenen Freitag (19. 02. 2021) bestätigt.

Der Fund des Kadavers erfolgte damit noch vor vollständiger Zaunschließung um eine so genannte weiße Zone. Dieser Zaun soll die jeweils bereits mit ASP-Vorkommen zaunumschlossenen Kerngebiete insgesamt gegenüber dem Umland absichern. Diese zusätzliche doppelte Umzäunung auch im äußeren Bereich stehe aber unmittelbar vor ihrer Fertigstellung, wie die untere Jagdbehörde gegenüber der Märkischen Oderzeitung in Zusammenhang mit diesem jüngsten Frischlingsfund bestätigt hatte.

Innerhalb dieser als weiße Zone bezeichneten äußeren Umzäunung soll ebenfalls alles Schwarzwild entnommen werden. Dazu werden auch beköderte Lebendfallen eingesetzt, darin gefangene Sauen werden dann vor Ort erlegt und entsorgt. Doch das ist wegen der Lernfähigkeit dieser Wildart kein einfaches Geschäft.

Probleme beim Fallenfang

Wie die Märkische Oderzeitung berichtete, führe der Fang eines Frischlings in einer solchen Falle sofort zur Flucht der übrigen Tiere des Trupps oder der Rotte. Auch sei bislang nicht bekannt, in wie vielen Fällen diese Methode geglückt sei. Das macht die Eingrenzung des Problems sehr mühsam - im gesamten  Landkreis Oder Spree wird der Bestand an Schwarzkitteln auf 10.000 Individuen geschätzt.

Gerade mit Blick auf die nun bevorstehende Frische der Sauen stellt die Entwicklung die Behörden vor eine besondere Herausforderung. Die Landwirte wollen ihre in den Kernzonen liegenden Flächen naturgemäß nach der Schneeschmelze wieder möglichst rasch bestellen können. Gemeinsam mit den Jägern fordern sie daher vom Kreis besondere Bejagungskonzepte und die Anordnung von Treibjagden, um die seuchenbetroffenen Areale möglichst rasch sauenfrei zu bekommen.

Die werden von der Behörde allerdings der Sorge wegen abgelehnt, die Sauen noch zu versprengen. Dort setzt man daher auf eine erhöhte Abschussprämie von 150 Euro je Schwarzkittel. Dies mache allerdings nur bei landesweiter Einheitlichkeit Sinn, damit es nicht zu einem ausbreitungsbegünstigenden "Schwarzwildtourismus" bei den Jägern komme.

Bundesministerium schaltet sich ein

Mit der Bestätigung dieses jüngsten ASP-Falles in Dahme-Spreewald durch das FLI hat sich auch das Bundeslandwirtschaftsministerium eingeschaftet. Wie die Fachzeitschrit top agrar bereits online berichtet hatte, gibt es in den betroffenen Gebieten bereits einen "Hausschweine-Stau". Infolge der Restriktionen wird es in deren Ställen inzwischen eng, so dass man sich Erleichterungen für den Abtransport schlachtreifer Schweine aus der Gegend überlegen wolle.