Gemeinsam für die Natur
Auf der Landesgartenschau (LGS) in Höxter werden Jäger, Landwirte und Naturschützer nächstes Jahr viel Platz haben. Diese Chance wollen sie ergreifen und die Natur, ihre Nutzung und den Schutz für jedermann nahbar sowie verständlich werden lassen.
Die fast 30 000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche der Landwirte wird zum allerersten Mal mit Jägern und Naturschützern geteilt. Direkt neben einem Haupteingang kann so ein großes Publikum erreicht werden.
Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter, Antonius Tillmann, ist begeistert und nannte den Zusammenschluss „grüner Berufe“ eimalig. Neben der großen Außenlandschaft wird es voraussichtlich einen weiteren Ausstellungsbereich in einer Holzhalle geben.
Für Planung und Umsetzung von Projekten und Aktionen hat die Kreisjägerschaft Höxter eine eigene Arbeitsgruppe gebildet. Ein großer Wunsch ist es, dass beteiligte Verbände und Institutionen über die gesamte Zeit der LGS für Besucher präsent sein können. Achim Frohss (stv. Vorsitzender KJS Höxter): „Es soll eine gemeinsame Veranstaltungsplattform geben, die mit einer Dauerausstellung permanent Informationen und Aktionen bietet und dazu Raum gibt, um Themenwochen, Aktionswochenenden, Veranstaltungen u. ä. durchzuführen.“
Im Innenbereich sollen Besucher und Interessierte nach einem Konzept des Bildungshauses Modexen für die Natur und weitere Themen sensibiliert werden.
Das Bildungshaus Modexen ist ein Zusammenschluss von Akteuren aus Landwirtschaft, Jagd und Naturschutz. Bei diesem einmaligen Zusammenschluss geht es darum miteinander anstatt übereinander ins Gespräch zu kommen und ein Verständis für Arbeit und Interessen der jeweils Anderen zu entwickeln. Das Bildungsangebot Natur-Land-Jagd will mit praktischen Projekten und Modellen das Wissen interessierter Besucher erweitern und zur Diskussion anregen.
Für die Landesgartenschau sollen feste Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer permanent vor Ort sein und durch die Ausstellung führen.
Die ersten Ideen der KJS für die Ausstellung sind in Planung und orientieren sich stark am gemeinschaftlichen Wirken und Grundgedanken der drei grünen Parteien. Während in der Innenausstellung mögliche Themen wie die historische Jagdentwicklung oder eine Jagdmodenschau veranstaltet werden könnten, stellt der Außenbereich eine Erlebniswelt für sich dar. Geplant ist eine Aussichtsplattform in Form eines Hochsitzes, von wo aus Besucher in den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen Wildtiere erspähen können. Über eine App könnte man dann Wissenswertes zu Tieren oder über eine Wildschadensproblematik erfahren. Auch eine Jagdhundeausstellung oder die Demonstration von Kitzrettung mit Wärmebilddrohne wären vorstellbar. Bei den Themen der Dauerausstellung orientieren wir uns natürlich auch gern an anderen Ausstellungsbeiträgen, um den Vernetzungsgedanken herauszustellen, so Achim Frohss.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sehen die Ausstellung als nachhaltiges Projekt und wünschen sich vor allen Dingen den gemeinschaftlichen Gedanken der verschiedenen Parteien herauszuarbeiten und darzustellen. Das Projekt- u. Ausstellungsmodell soll zum Nachdenken anregen und zur Nachahmung animieren, denn im Grunde wollen wir alle das Gleiche – eine nachhaltige Naturnutzung und die bestmögliche Lebensraumschaffung für unsere Tierwelt.
Martje Meyer