Test: Schießbock Urbschat 100 Pro

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Test: Schießbock Urbschat 100 Pro

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Um sich vor bösen Überraschungen zu schützen (da reicht schon leichtes Anschlagen beim Hochsitz-Besteigen) sollte man allein schon aus Tierschutz-Gründen seine Treffpunktlage regelmäßig kontrollieren. Spätestens beim nächsten Laborierungswechsel (etwa auf Bleifrei) ist sowieso ein neues Einschießen erforderlich. Norbert Klups hat dazu einen praktischen Helfer getestet.

Was dazu meist fehlt, ist eine geeignete Auflage – ein Fernglas auf dem Autodach oder ein zusammengerollter Lodenmantel auf einem Baumstumpf sind zwar besser als nichts, aber optimal wohl kaum.

Um die Schützen-Streuung zu minimieren, gibts Einschießgeräte, um die Waffe sicher und fest aufzulegen (oder gar einzuspannen), mit Verstelleinrichtungen für Höhe und Seite, man muss wirklich nur noch abziehen.

Leicht und platzsparend
Gestelle wie das System Preuß sind aber so schwer und unhandlich, dass sie nur auf dem Schießstand einsetzbar sind. Das neue Einschießgestell Schießbock 100 Pro des Praktikers Klaus Urbschat ist speziell für Jäger gedacht und so konstruiert, dass es zusammengeklappt platz­sparend transportiert und aufbewahrt werden kann.

Es ist aus Holz und wiegt nur 2,9 kg, die Waffe wird mit der Schaftkappe in eine Lederlasche zwischen zwei klemmbare Edelstahlwinkel gespannt. Die Klemmung erfolgt über ein Flügelrad.

Der Vorderschaft liegt auf einer höhen- und seitenverstellbaren Gummirolle mit hochgezogenen Rändern, die ein Abrutschen verhindern. Unterhalb der Gewehrauf­lage ist zwischen den beiden Haltearmen ein runder Polyamidblock installiert, der über eine exzentrische Achse verfügt und auf dem Längsholm des Schießgestelles aufliegt.

Diese Konstruktion erlaubt eine grobe Höhenverstellung über die Stellung der Exzenterrolle.

So funktioniert es
Beim Gebrauch geht man so vor: Zunächst spannt man die Waffe am Hinterschaft ein, richtet anschließend das Gestell auf die Scheibe aus und nimmt dann mit der Exzenterrolle die grobe Höheneinstellung vor.

Hinterschaftanlage
Der Hinterschaft wird fest in eine Ledermanschette gespannt.

 

Die Haltearme der Exzenterrolle werden mit einer großen Knebelschraube festgeklemmt. Nun kann man sich hinter der Waffe einrichten und mit der linken Hand am Stellrad der Waffenauflage die präzise Feinausrichtung vornehmen.

Sicherungsgummi
Das Sicherungsgummi verhindert, dass die Waffe von der Auflage springt.

 

Auch die Waffenauflage hat eine exzentrische Achse – wenn sie gedreht wird, ändert sich die Höhe. Mit dem mittig am großen vorderen Stellrad angebrachten kleinen Rädchen lässt sich die Seite fein justieren.

Waffenauflage vorne
Das große Drehrad dient der feinen Höhen- und das kleine der feinen Seitenverstellung.

 

Die Lederkappe verlängert den Schaft nur um 5 mm, sodass normale Anschläge möglich bleiben. Über das große Kunststoffrad erfolgt die Drehung der exzentrisch montierten Waffenauflage (Verstellbereich: 2,5 m auf 100 m). Die Drehung des kleinen Rades bewirkt die Seitenverstellung.

Höhenverstellung Feststellhebel
Die große Exzenter-Rolle übernimmt die grobe Höheneinstellung. Über den gummierten Hebel wird sie festgelegt.

 

Ein Gummiband an der Auflage, das man über den Vorderschaft zieht, verhindert, dass rückstoßstarke Büchsen im Schuss von der Auflage springen. Durch die symmetrische Form des Längsholmes in Höhe der vorderen Scherenachse ist die Nutzung aller Verstellmöglichkeiten auch in rückwärtiger Scherenposition möglich.

Damit kann der Schießbock auch zum Einschießen von Faustfeuerwaffen benutzt werden.

Auch für Kurzwaffen geeignet.
Der Schießbock lässt sich auch für Kurzwaffen nutzen.

 

Die Handhabung des 100 Pro ist einfach und problemlos. Die Waffe liegt sicher auf und man kann sich ganz aufs ruhige Abziehen konzentrieren, richtig eingesetzt, schaltet dieses Einschießgerät Schützenfehler fast völlig aus.

Das Gerät wurde auf dem Schießstand und im Revier eingesetzt. Im Vergleich zu anderen, weit größeren und schwereren Schießgestellen zeigte sich keine Verschlechterung der Schussleistung.

Durch das geringe Gewicht verschiebt sich das Gerät zwar beim Schuss mit großkalibrigen Büchsen etwas in der Seite, da aber die Höheneinstellung erhalten bleibt, ist das erneute Ausrichten problemlos.

Durch den mit eingelegter Waffe wackelfrei stehenden Schießbock ergeben sich weitere Nutzungsmöglichkeiten – so kann die Zielfernrohrverstellung mit Blickkontrolle durchgeführt werden, wobei man das Absehen zum gewünschten Zielpunkt dreht.

Gute Dienste leistet der 100 Pro auch beim Waffenreinigen. Fest eingespannt, ist die Waffenpflege viel einfacher. Das Urbschat-Einschießgerät erleichtert das Einschießen von Jagdwaffen erheblich und ist durch sein geringes Gewicht und die kleinen Sperrmaße überall einsetzbar. Die Eignung für Lang- und Kurzwaffen lässt einen vielfältigen Einsatz zu.

Der Preis beträgt 295 € – bei heutigen Preisen für Jagdbüchsenpatronen hat sich dieser Betrag schnell rentiert.

Vertrieb und Informationen
Klaus Urbschat, E-Mail: plietsch-jagen@t-online.de, Tel. 01 72 / 1 80 66 34