Preiswertes Allround-Messer
Auf der Suche nach einem jagdlichen Allroundmesser zum Einsteigerpreis, das aber dennoch optisch was hermacht, haben wir das Modell Ebony Hunter
des Solinger Messerherstellers Linder getestet.
Die 10,5 cm-Klinge in der bewährten Drop-Point-Form ist 3,8 mm dick und hat einen Flachschliff. Bei einer Klingenbreite von 28,5 mm bringt das Messer ganze 214 g auf die Waage, ist also nicht zu schwer. Mit 21,6 cm Gesamtlänge ist es noch handlich genug, um auch bei feinen Schneidarbeiten eingesetzt zu werden. Das Parier-Element und der Knauf, der über eine Bohrung für einen Fangriemen verfügt, besteht aus rostfreiem Stahl.
Die Griffschalen bestehen aus edlem Ebenholz, es ist hart und lässt sich sehr gut polieren. Die Griffschalen unseres Testmessers waren im Gegensatz zum sehr oft zu findenden dunklen Ebenholz eher hell. Der Griff ist sehr glatt poliert und liegt satt in der Hand, weil er mittig deutlich verdickt ist. Die ballige Form sorgt für eine gute Handlage. Die Gürtelleder-Scheide aus 2,8 mm starkem Rindleder umschließt auch einen Teil des Messergriffes.
Sehr korrosionsbeständig und leicht zu schärfen
Linder verwendet 420er Stahl, der sehr häufig für Messerklingen eingesetzt wird und sich wohl im Sortiment der meisten Hersteller befindet. 420er Stahl ist bekannt für hohe Korrosionsbeständigkeit und wird daher auch gern für Tauchermesser verwendet, denn selbst Salzwasser macht ihm nicht allzu viel aus. Außerdem ist er eher weich und daher problemlos sehr leicht nachschärfbar. Auch wer im Messerschleifen nicht sehr bewandert ist, wird eine 420er Klinge leicht wieder scharf bekommen. 420er Stahl ist dazu auch nicht allzu teuer und daher für preisgünstige Messer sehr beliebt. Das leichte Nachschärfen durch die nicht zu hohe Härte geht natürlich zu Lasten der Schnitthaltigkeit, dafür ist die Klinge aber auch im Handumdrehen wieder scharf.
Ein Jagdmesser mit Klinge aus 420er Stahl ist damit ideal für alle Nutzer, die ein pflegeleichtes Messer suchen, das man auch feucht in die Scheide stecken kann, ohne am nächsten Morgen Rostflecken zu finden und denen es nichts ausmacht, nach einigen aufgebrochenen Stücken die Klinge zu schärfen.
Im Revier
Bei der roten Arbeit zeigte sich das handliche Messer von seiner besten Seite. Schon ab Werk scharf ist die Klinge stabil genug, um auch bei groben Arbeiten eingesetzt zu werden. Als nach einigen Rehen Nachschärfen angesagt war, dauerte es keine fünf Minuten, und die Ausgangsschärfe war mit einem günstigen Taschengerät mit Keramikschärfstäben wieder hergestellt. Der Griff liegt bei allen Arbeiten angenehm in der Hand, auch wenn die Klinge im Reverse-Griff gehalten wird – mehr Messer braucht man nicht. Weil uns das Ebony Hunter als Gebrauchsmesser überzeugte, finden Sie es ab sofort auch im RWJ-Shop zum Sonderpreis von 35 €.
Norbert Klups