Wende-Profi - Eka SwedBlade G4
Eine zweite Klinge etwa zum bequemen Öffnen der Bauchdecke ist praktisch. Viele Jagd-Klappmesser bieten das, doch wer Messer mit feststehender Klinge bevorzugt, hat keine große
Auswahl – wir haben eine praktische Lösung getestet.
Das Swing Blade bietet eine durchgehende Klinge, die unterschiedlich geschliffen wurde – eine als 9 cm Drop-Point-Klinge, auf der anderen Seite eine 8 cm Aufbrechklinge mit stumpfer Spitze. Eingelegt ist die Hybridklinge in ein Griffstück aus synthetischem Kautschuk (schwarz, grau oder orange).
Eine Klinge befindet sich immer im Griffstück, die andere ist einsatzbereit. Durch Drücken des Verriegelungsknopfs kann man die Klinge rotieren, das Messer kann also je nach Bedarf normal oder zum Aufbrechen genutzt werden. Die Klinge verriegelt in der Endposition automatsch und sitzt bombenfest. Das SwingBlade ist schon einige Jahre auf dem Markt, fast schon Kult und wird gern als praktisches Jagdmesser eingesetzt.
Das neue Swedblade G 4 ist eine Weiterentwicklung – Hybridklinge und Kratongriffstück sind geblieben, aber das G 4 verfügt über ein Klicksystem, mit dem sich das Messer ohne Werkzeug zerlegen lässt, um auch sonst schwer zugängliche Stellen leicht reinigen – bei einem Messer für die rote Arbeit ein wichtiger Gesichtspunkt. Schnell entwickeln sich unangenehme Gerüche, wenn man in tiefen Rillen nach dem Aufbrechen Wildbret-Teile, Haare oder Schweiß nicht vollständig entfernt. Wir haben das SwedBlade einem ausgiebigen Reviertest unterzogen.
Das Bessere ist der Feind des Guten ...
Von der Gesamtlänge (21,5 cm) entfallen 12 cm auf das gut geformte, handfüllende Griffstück. Der Griff lässt sich in unterschiedlichen Positionen gut greifen und liegt auch nass rutschfest und sicher in der Hand. Die Klinge aus Sandwik-Stahl 12 C 27 ist mit 2,9 mm ausreichend stabil.
Beide Klingen erwiesen sich im Revier als sehr scharf und schnitthaltig, Nachschärfen mit herkömmlichem Werkzeug ist auch kein großes Problem. Der Wechsel von Drop-Point- zu Aufbrechklinge geht blitzschnell – einfach den Verriegelungsknopf drücken, Druck auf den Rücken der geöffneten Klinge ausüben – schon rotiert sie um die Mittelachse und die vorher
benutze Klinge verschwindet im Griff.
Die Klinge verriegelt selbstständig. Durch die orange Farbe des RWJ-Testmodells war es schnell zu finden, wenn man es mal aus der Hand gelegt hat.
Mit dem 135 g leichten Messer lässt sich angenehm arbeiten. In der Nylonscheide sitzt es sehr fest und kommt ohne Sicherungsriemen aus.
Bis hierher ist alles wie beim Vorgänger SwingBlade. Das Reinigen geht allerdings bedeutend schneller – und v. a. gründlicher: Zieht man den kleinen Schieber im hinteren Teil der linken Griffschale nach hinten, lässt sich diese nach unten schwenken und aushaken.
Die Hybridklinge kann nun einfach entnommen werden – so ist gründliches Reinigen sehr einfach. Der Zusammenbau geht genauso schnell und problemlos. Ab und an schadet ein Tropfen Öl nicht, damit die Klinge leicht rotiert.
Resümee: Alle Vorteile des SwingBlade blieben erhalten, das neue SwedBlade lässt sich dazu durch die Zerlegemöglichkeit deutlich einfacher und besser reinigen – ein tolles Messer für Praktiker.
Ein Wehrmutstropfen – war das SwingBlade für 85 € zu haben, kostet das SwedBlade 150 €.
In der Fertigung ist die neue Version natürlich deutlich aufwändiger, was den höheren Preis erklärt.
Norbert Klups