Autotest: Dacia Duster

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Autotest: Dacia Duster

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Auch Fahrzeuge, die nicht der Oberklasse angehören, können dem Anspruch von Jägern in Alltag und Reviereinsatz gerecht werden. Ob der Duster das auch in 2. Generation halten kann? Andreas Graf Praschma hat den Discount-SUV getestet.

Autos der absoluten Oberklasse zu fahren, macht einfach Freude – gepflegte Bestuhlung, Platz satt, Power ohne Ende – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Dass aber auch Autos Spaß machen können, die nicht den Anspruch erheben, zur luxuriösen Spitze zu gehören, beweist der neueste Dacia Duster.

Die rumänische Renault-Tochter bestätigt damit ein Konzept, das sich im umkämpften SUV-Marktsegment einen festen Platz erobert hat. Rein optisch wird bei der ersten Begegnung der Eindruck von Robustheit vermittelt – kraftvoll und hochbeinig kommt der Dacia Duster dCi 110 4 x 4 daher, wie geschaffen für Fahrten abseits geteerter Trassen.

Der Kühlergrill wirkt bullig und markant, Unterfahrschutz vorn und hinten unterstreichen das Gesamtbild. Der Duster ist in seiner zweiten Version richtig erwachsen geworden!

Unerwartete Ausstattung
Dass Dacia mit Preisen im Niedrigpreissegment agiert, gehört zur Strategie des Unternehmens – bereits deutlich unter 12.000 € liegt das Einstiegsmodell, bei dem man allerdings nicht nur auf Allrad verzichten muss. Im Jagdpraxis-Test stand der dCi 110 4 x 4 zur Verfügung – angetrieben von einem 1,5 l-Reihenvierzylinder-Diesel (Euro 6-Norm) mit 109 PS.

Dacia Duster Seitenansicht
Der Wagen wirkt auch von der Seite durchaus markant.

 

Die Ausführung Prestige (Basisversion: 18.900 €) überzeugt mit diversen Ausstattungsmerkmalen – Sitz höhenverstellbar, Mittelarmlehne, Rückfahrkamera, Lenkrad in Lederoptik, einfach zu bedienendes Navi, Geschwindigkeitsbegrenzer, elek­trische Fensterheber vorn und hinten, elektrisch einstell-/beheizbare Spiegel.

Dass der Testwagen mit 21.020 € zu Buche schlägt, ist weiteren Zusätzen geschuldet: Kamera mit Totwinkelwarner (450 €), Lederpolster (500 €), Heizung Vordersitze (150 €), Klimaautomatik (200 €), Metallic-Lackierung (470 €), Navi-Kartenmaterial Westeuropa (50 €) und Reserverad (100 €).

Dacia Duster Innenraum
Rückfahr-Kamera, Ledersitze, Sitzheizung oder Klimaautomatik gibt es auch für den Duster - allerdings nicht in der Grundausstattung.

 

Nützlich und angenehm auch die Keycard Handsfree, mit der man den Schlüssel getrost in der Tasche lassen kann. Er öffnet und schließt automatisch und gibt nach dem Aussteigen sogar ein kurzes und unaufdringliches Akustik-Signal, dass das Auto nunmehr verschlossen ist.

Sparsamer Motor, beachtliche Bodenfreiheit
Auf dem Weg ins Revier im Mittel­gebirge mussten Autobahn und winkelige Eifelpisten herhalten. Mit einer ­Beschleunigung von knapp 12 Sekunden auf 100 km/h ist der Duster zwar kein Rennfahrzeug, dennoch lässt er sich sportlich bewegen.

Der Diesel liefert ab 1.300 Umdrehungen kraftvollen Vortrieb. Die Sechsgang-Schaltung liegt gut in der Hand, die Gänge lassen sich leicht und schnell einlegen. In zügig gefahrenen Kurven neigt sich der Duster nicht zur Seite, mit der Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h ist man in der Regel schneller als die Allgemeinheit.

Dacia Duster Bodenfreiheit
Die Bodenfreiheit von 21 cm bringt einen auch abseits asphaltierter Straßen zum Ziel.

 

Trotz zügiger und sportlicher Fahrweise braucht der Discout-SUV gerade mal fünf Liter Diesel auf 100 km – ein Wert, der Maßstäbe setzt. Wer‘s gemütlicher angehen lässt, kommt deutlich unter fünf Liter.

Fazit
Ein Auto, das Freude bereitet, zu einem Preis, den man als konkurrenzlos bezeichnen kann. Kein Wunder also, dass auch etliche Jäger auf den robusten Rumänen setzen. Ein gewichtiger Grund dafür ist sicher auch die Bodenfreiheit – 21 cm machen deutlich, dass die Renault-Tochter mit diesem Modell auf Anwender zielt, die ein Fahrzeug auch für abseits fester Pisten brauchen.

Dacia Duster Kofferraum
Der Platz im Kofferraum reicht für eine Wildwanne, Ausrüstung und den Jagdhund.

 

So gibt der Duster auch im Revier ein gutes Bild ab. Von der Landstraße kommend (im 2WD-Modus verteilt sich das Drehmoment allein auf die Vorderräder)  stellt man den Drehknopf auf der Mittelkonsole auf Auto – und ab sofort wird die Kraft automatisch auf Vorder- und Hinterräder verteilt.

Auf Sand, Schnee oder Schlamm sorgt die Position Lock dafür, dass Motor und Bremsen allradgerecht gesteuert und die Kraft auf Vorder- und Hinterräder verteilt wird.
Auch dabei konnte der Duster im Jagdpraxis-Test überzeugen. Dass er nebenher noch nützliche Kleinigkeiten aufweist (Schublade unter dem Beifahrersitz, Steckdose hinter dem Rücksitz auf der Seitenablage, Stecker für die hinteren Gurte, damit sie nicht lose herumhängen) sind weitere Punkte, die für den Duster sprechen.

„Wichtiger als ein Status-Symbol “ wirbt Dacia – da ist was dran.

Dacia Duster Technik