Afrikanische Schweinepest in NRW ausgebrochen: Der Ernstfall ist da...
Bei der Gemeinde Kirchhundem (Kreis Olpe) wurde Anfang Juni erstmals in Nordrhein-Westfalen ein Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet.
Ein entsprechender Nachweis des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Westfalen wurde am 14. Juni vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI/Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) bestätigt. Die verendete Sau hatte ein Jäger in einem Waldstück bei Kirchhundem aufgefunden. Allgemeinverfügungen der betroffenen Landkreise (OE, HSK, SI) regeln nun, was Jäger innerhalb der sog. infizierten Zone noch dürfen (s. Karte). Danach ist dort jede Jagdausübung grundsätzlich verboten. Davon unberührt bleiben
- Nachsuchen auf verletztes/krankes Wild
- die Einzeljagd auf wiederkäuendes Schalenwild auf Wiederbewaldungsflächen (Aufforstung/ Naturverjüngung).
Appell der LJV-Präsidentin: Was Jäger nun tun können
- Sauen bejagen, wenn das Revier nicht unmittelbar betroffen ist (Rückfrage bei Unterer Jagdbehörde und Veterinäramt). Bestandsregulierung ist weiter wichtig, zum Monitoring werden auch Proben gesunder Sauen (mit Angabe des Erlegungsorts) benötigt.
- Auf auffälliges Verhalten u. Krankheitsanzeichen bei lebenden/erlegten Sauen achten – auch bei Verkehrsunfallopfern: möglicherweise werden erkrankte Sauen häufiger Opfer des Straßenverkehrs.
- Jede erlegte oder verunfallte Sau grundsätzlich so behandeln, als hätte sie ASP!
- Erlegungs-Orte als Geopunkt markieren, falls es nötig wird, diese im Rahmen einer ASP-Suche nochmal zu finden.
- Absolute Sorgfalt und Hygiene beim Bergen, Aufbrechen/Transport!
- Aufbruch, Schwarten, Knochen, Schweiß nur über zugelassene Stellen entsorgen!
- Zusätzlich zur Trichinen-Probe bis auf Weiteres auch eine Blut-Probe abgeben.
- Vor und nach jedem Pirschgang – speziell nach dem Kirren (Hunde dabei zu Hause lassen !) sollte man Schuhe und Stiefel desinfizieren.
- Auf Anzeichen erkrankter Sauen achten
- Jeden Totfund melden: 02 01/71 44 88
Nicole Heitzig: Ich bedanke mich bei allen für die Mitarbeit und hoffe, dass wir die Seuche zusammen in den Griff bekommen – das klappt nur miteinander und wenn nun alle umsichtig handeln!
Landesweites ASP-Monitoring für erlegte und tot aufgefundene Sauen
Wegen des Ausbruchs in NRW legt das Landwirtschaftsministerium ein landesweites ASP-Monitoring auf: Das Ministerium ruft auf, bei erlegten Sauen eine Blut- und tot Aufgefundenen eine Tupfer-Probe zu entnehmen. Beprobungsmaterial stellen alle NRW-Kreise/kreisfreien Städte zur Verfügung, Proben sollen den Kreisen und kreisfreien Städte zugeleitet werden. Das Monitoring dient der erhöhten ASP-Überwachung, das Land übernimmt die Kosten für entsprechende Testungen. Ministerin Silke Gorißen: „Unsere Jägerschaft hat die Bestände in NRW sehr genau im Blick und leistet wertvolle Beiträge beim Einsatz gegen die Afrikanischen Schweinepest. Dafür bedanke ich mich beim Landesjagdverband. Sorgen Sie bitte weiter landesweit in den Jagdbezirken außerhalb der infizierten Zone aktiv für regulierte Bestände. Bitte beteiligen Sie sich am ASP-Monitoring. Lassen Sie uns weiter gemeinsam die hochansteckende Seuche bekämpfen.“ In Nordrhein-Westfalen ist die Sauen-Bejagung ganzjährig erlaubt, aktuell ausgenommen ist die Bejagung innerhalb der ASP-infizierten Zone, die die Kreise Olpe, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein per Allgemeinverfügung am 17. Juni erlassen haben.